Hubs
oder wie eine Seite eine Autorität wird
Dieser Artikel handelt von Hubs und Autoritäten, ihrem Aufbau und der Funktionsweise.
Der englische Begriff Hub steht für den Ausdruck Verteiler, diese Seiten leiten den Verkehr auf die entsprechenden Ziele um, und bieten die Möglichkeit sich einen ersten Eindruck zu einem bestimmten Begriff zu gewinnen. Dabei ist aber meist nicht die Domain ein Hub, sondern eine explizite Unterseite dieser Domain.
Im Allgemeinen bieten die Hubs nur Informationen an und nicht das Produkt oder Dienstleistung selbst. Daher ist es keine Konkurrenz zu den anderen Seiten. Zudem sind ihre Links für das Thema relevant und werden in regelmäßigen Abständen durch die Betreiber kontrolliert, hinsichtlich der Erreichbarkeit und des Inhaltes der verlinkten Seiten.
Unterschied zur Linksammlung
Diese Kontrolle durch den Betreiber unterscheidet einen Hub deutlich von den klassischen Linksammlungen bei denen ein einmal gesetzt Link kaum oder nur auf Hinweis hin überprüft wird. In der Regel findet bei der Aufnahme in eine Sammlung von Links eine Aufnahmeprüfung statt. Aber im Gegensatz zu einem Hub gibt es keine kontinuierliche Überprüfung der Einträge. Diese regelmäßigen Überprüfungen sind aber einer der Schlüssel für den Erfolg von Hubs. Dadurch wird vermieden, dass sich zum einen tote Links im Verzeichnis befinden, d.h. Links die ins Leere führen und zum anderen dass Links auf Seiten verweisen bei denen sich der Inhalt geändert hat und nicht mehr dem von Hub bereitgestelltes Thema entspricht.
Unterschied zu Verzeichnissen
Im Vergleich mit anderen Verzeichnissen, die zwar zum Teil ähnliche Kontrollen hinsichtlich der Erreichbarkeit und des Inhaltes wie der Hub durchführen dadurch, dass die Aufnahme in den Hub nicht durch die aufzunehmende Website initiiert wird, sondern durch den Betreiber des Hubs selbst. Daher ist es meist ein von vornherein erfolglosen Unterfangen, durch Anfrage an den Betreiber einer solchen Seite die Aufnahme der eigenen Seite zu erlangen.
Vielmehr ist es so, dass die Betreiber der Hubs, die Funde ihrer Suche allen anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Dies stellt gewissermaßen eine nachgelagerte Qualitätsverbesserung der Ergebnisse von algorithmenbasierten Suchmaschinen dar.
Betreiber von Hubs
Die Mehrzahl der Betreiber von Hubs dürften Einzelpersonen sein, die sich aufgrund ihres Berufs und oder ihrer Hobbies intensiv mit einem bestimmten und sehr eng umrissen Themengebiet beschäftigen. Da es im Allgemeinen nicht ausreicht einfach nur optisch gut gemachte Seiten zu einem Thema zu verlinken, vielmehr ist es so, dass eine gewisses Maß an Sachkenntnis vorhanden seien muss, um die Relevanz der Seite für ein bestimmtes Themengebiet richtig einschätzen zu können.
Linkstruktur von Hubs
Die Verlinkung von Hubs selbst, gestaltet sich oft wie folgt, Hubs erhalten in der Regel keine Links von Seiten die sie selbst verlinken, sondern von Seiten der Nutzer des Hubs. Was dazu führt, dass sie über eine wesentlich breitere Basis an Links verfügen wie andere Seite. Diese Fan-Seiten haben zumeist einen thematischen Bezug zum Hub, wie etwa das auf ihnen ein über- bzw. untergeordnetes Thema behandelt wird und sie auf den Hub verweisen um ihren Nutzer die Möglichkeit zu eröffnen, mehr zu einem bestimmten Themenkomplex zu erfahren.
Je nach Thema des Hubs ist es auch so, dass der Hub durch Institutionen, wie etwa Schulen, Behörden und Universitäten verlinkt wird. Da diese Seite von Interesse nicht nur für die eigenen Besucher, sondern auch für die eigenen Mitarbeiter seien kann.
Adaption des Hub Konzeptes
Da die Qualität der Ergebnisse bei einem Hub deutlich höher ist, wurde der Versuch unternommen diese Methode in einem größeren Rahmen umsetzen, mit mehr oder weniger großem Erfolg. Es zeigt sich aber das hier eine unkontrollierte Mitarbeit von vielen Teilnehmer dazu führt, dass die Qualität deutlich leidet und damit das Ziel qualitative Ergebnisse zu erzielen nicht erreicht wurde. Für den Fall, dass die Mitarbeit kontrolliert erfolgt, d.h. sich die jeweils Beteiligten mehr oder weniger gegenseitig kontrollieren können und dies auch tun, lassen sich relativ gute Ergebnisse erzielen, ein Beispiel hierfür bildet das Webverzeichnis DMOZ. Ein weiterer Grund für den Erfolg von DMOZ ist, dass die dort zuständigen Editoren für einen eng abgegrenzten Bereich zuständig sind, und so quasi ihren eigenen Hub innerhalb einer Sammlung von Hubs betreiben.
Autorität
Von einer Autorität spricht man im Zusammenhang mit Hub, dann wenn es eine Seite gibt auf die viele Hubs verweisen. Der Grund hierfür ist leicht ersichtlich, handelt es sich bei dem Hub selbst um Autoritäten in ihrem Themenbereich, ist die Vermutung naheliegend, dass eine Seite die wiederum von vielen Hubs verlinkt wird eine umso größere Autorität besitzt. Dies erklärt auch, warum in der Regel nicht der bzw. die Hubs unter den ersten Treffern sind, sondern Seite auf die die Hubs verweisen, die Autoritäten.
Da es wie bei Abschnitt über Hub bereits ausgeführt, schwierig ist in einem Hub gelistet zu werden, ist es nahe liegend, dass es ungleich schwieriger wird eine Autorität zu werden. Aber dennoch gibt es relativ viele Autoritäten, der hierfür wichtigste Faktor dürfte die Zeit sein. Autoritäten entstehen nicht über Nacht, sondern sind das Ergebnis eines mehrere Jahre währenden Prozesses. Da zuerst die Hubs entstehen müssen bzw. Websites zu Hubs werden müssen und diese dann auch noch die spätere Autorität im Laufe der Zeit verlinken müssen. Ein Trugschluss ist die Annahme jede Seite auf dem ersten Platz sei eine Autorität und daher besonders wertvoll. Insbesondere bei Schlüsselwörtern die einem hohen Wettbewerb aufweisen, können sich die Seiten meist nur für einen relativ kurzen Zeitraum auf den vorderen Plätzen halten.
Eine umfangreiche formale Auseinandersetzung findet sich in Jon Kleinberg: Authoritative sources in a hyperlinked environment. In: Journal of the ACM, vol. 36 nr. 5, S. 604-632, 1999